Grünes Klassenzimmer
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Im Grünen Klassenzimmer: Kinder lernen den Umgang mit der Natur
"Das Interesse an der Natur hat in den vergangenen Jahren immer mehr abgenommen. Die Konsumwelt zieht mit ihrer Medienpräsenz viel Aufmerksamkeit auf sich und lässt das Wissen um unsere grundlegenden Abhängigkeiten von den natürlichen Ressourcen in den Hintergrund treten. Wichtig für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur ist der Zugang, den man als junger Mensch zu ihr findet" - schreibt der Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, Helmut Rau, als Schirmherr des "Grünen Klassenzimmers" in seinem Grußwort.

Um den Umgang mit der Natur für Kinder in Hockenheim zu schärfen, hatte die Schulleitung der Hartmann-Baumann-Schule, der Vorsitzenden des Fördervereins Gartenschauparks und das Team "Grünes Klassenzimmer" auf Anregung der Stadtverwaltung im Forstpavillon in der Woche vom 11. bis 15. Mai ein "Grünes Klassenzimmer" eingerichtet. "Wir wollen mit dem Grünen Klassenzimmer erreichen, dass die Kinder den nötigen Respekt vor der Natur haben und vor allem Bepflanzungen nicht herausreißen, das Inventar im Gartenschaupark nicht beschädigen und ihn nicht zumüllen", sieht Oberbürgermeister Dieter Gummer auch eine soziale Komponente in dieser Aktion.

Manch einem ist vielleicht das "Umweltklassenzimmer" der Landesgartenschau Hockenheim 1991 noch in guter Erinnerung. Die Möglichkeiten, die das Gelände des jetzigen Gartenschauparks Hockenheim bietet, soll erneut für einen Unterricht im Grünen genutzt werden. Seit der Landesgartenschau in Ostfildern im Jahr 2002 wird das Projekt Grünes Klassenzimmer von der "Förderungsgesellschaft für die Baden-Württembergischen Landesgartenschauen mbH" organisiert und personell betreut. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat das Grüne Klassenzimmer als offizielles Projekt der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" anerkannt.

Das Gartenschauparkgelände mit seinen Gewässern und Wiesen bietet viele lebendige Ansatzpunkte für einen Unterricht einzelner Klassen aller Hockenheimer Schulen. Schülerinnen und Schüler aus zehn Klassen erkunden die Gewässer und erforschen seine tierischen Bewohner mit Mikroskopen. Schnell tun sich bei den Schülerinnen und Schülern Fragen auf wie beispielsweise: Wie kommt die Eintagsfliegenlarve in den Teich? Wie lange lebt sie? Was kann die Art uns über den Zustand des Gewässers verraten? Wie lange lebt ein Wasserfloh? Fragen, die der Diplom-Biologe Alexander Pieh zusammen mit den Schülerinnen und Schülern vor Ort klärt.

Ein weiterer Unterrichtsschwerpunkt sind die Wiesen- und Bodentiere auf dem Gelände und deren wichtige Rolle in der Natur. Dass, die Natur etwas Schönes und Wertvolles ist, erkennen die Schülerinnen und Schüler so schnell und auch die Schutzwürdigkeit der Tiere und Pflanzen wird ohne erhobenen Zeigefinger erkannt.

Dipl. Biologe Alexander Pieh zeigt den Kindern einen Wasserläufer.

Natürlich dürfen die Schüler auf einem Gartenschaugelände auch säen, pikieren und Ableger eintopfen. Der Umgang mit Pflanzen und das Gärtnern verdeutlicht den Schülerinnen und Schülern die Notwendigkeit des "dran Bleibens", des richtigen Augenmaßes beim Gießen und ermöglicht die Freude den Pflanzen beim Wachsen zu zusehen.

Im Forstpavillon wird von den Kindern alles "unter die Lupe" genommen.

Hierfür wurden 12 Stereo-Mikroskope im Forstpavillon aufgestellt.
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