Herzlich willkommen im Gartenschaupark


Die Geschichte des Parks

Markante städtische Ereignisse im Jahr 1991

Am 15. März wurde die neue Stadthalle eingeweiht, ohne die heute unser gesellschaftliches und kulturelles Leben nicht mehr vorstellbar wäre.
In der neuen Stadthalle wurde am 19. April 1991 im Beisein vieler Hockenheimer die 11. baden-württembergische Landesgartenschau durch Ministerpräsident Erwin Teufel eröffnet. Die Einweihung des neuen Marktplatzes war am 17. Mai.
Am 31. Mai fand die offizielle Inbetriebnahme der Bundesbahn-Neubaustrecke Mannheim-Stuttgart statt, deren Planung und Bau die städtebauliche Entwicklung Hockenheims zunächst um Jahre blockiert hatte.
Beim Formel 1-Grand-Prix am 28. August beehrte uns der damals amtierende Bundespräsident Richard von Weizsäcker mit seinem Besuch.
Schließlich wurde am 6. Oktober 1991 die Landesgartenschau mit dem zuständigen Minister Dr. Gerhard Weiser beendet und der Gartenschaustab an die Pforzheimer weiter gereicht.

Rückblick auf die LGS



Zwischen der Eröffnung und Schließung der Landesgartenschau lagen 171 bewegte Tage. Auf die Landesgartenschau, deren Entstehungsgeschichte, Umfeld und heutigen Nutzen möchten wir nun etwas näher eingehen.

Um dies zu verdeutlichen, sei in das Jahr 1973 zurück geblickt.

Unsere Stadt wurde in diesem Jahr erstmals mit den Plänen der Deutschen Bundesbahn zum Bau einer Schnellbahn von Mannheim nach Stuttgart konfrontiert.
Dass eine bis dahin von überörtlichen Planungen bereits arg gebeutelte Stadt wegen dieser Überlegungen nicht in Begeisterung verfiel, ist nur allzu verständlich.
Immerhin mussten bereits die neuen Trassen der Autobahnen A 6 und A 61 mit ihren immensen Auswirkungen auf unsere Gemarkung hingenommen werden.
Ein weiterer großer Eingriff in Natur und Landschaft zeichnete sich also am überörtlichen Planungshorizont ab und der Stadt blieb letztlich nichts anderes übrig, als erneut das Beste aus dem unabwendbaren Schicksal zu machen.

Vorgeschichte der LGS

Schon als bekannt wurde, dass im Jahre 1980 eine erste Landesgartenschau in Ulm veranstaltet wird, sprach man in Hockenheim über die Möglichkeiten einer Landesgartenschau entlang der Neubaustrecke der Bundesbahn.
Konkrete Formen nahm diese Diskussion aber erst 1986 an, als das Schienen- und Straßenbündel an der westlichen Peripherie der Stadt bereits verlegt, in Betrieb genommen und bekannt geworden war, dass die für 1991 vorgesehene Landesgartenschau neu zu vergeben ist.

Mit einer Landesgartenschau - so die damalige Hockenheimer Argumentation - könnte man einmal beispielhaft demonstrieren, dass eine durch große überörtliche Planungen in Mitleidenschaft gezogene Landschaft auf Dauer nicht nachteilig beeinträchtigt wird. Vielmehr könne diese mit einer Landesgartenschau so aufgewertet werden, dass sie sowohl ökologisch und städtebaulich als auch für die Stadt und ihre Bürger stets vorteilhaft sei.

Wir nehmen an, dass diese Begründung sowie der von Anfang an uneingeschränkt hinter der Sache stehende Minister Dr. Gerhard Weiser, dem die Stadt bekanntlich viel zu verdanken hat, den Ministerrat unseres Landes überzeugte.
Die Landesregierung unterbreitete der Stadt Hockenheim im Juni 1987 das Angebot, die Landesgartenschau 1991 anstelle der württembergischen Stadt Aalen durchzuführen. Dieses Angebot nahm der Hockenheimer Gemeinderat im Dezember 1987 an, und zwar nach reiflicher Überlegung und Abwägung der Chancen und Risiken.
Daraus ergab sich aber zugleich die große Aufgabe und Verpflichtung, das Projekt in gut drei Jahren zu planen und zu realisieren.

Der aus einem offenen Wettbewerb als 1. Preisträger hervorgegangene versierte Garten- und Landschaftsarchitekt Hannes Schreiner aus Stuttgart wurde mit der Planung und Ausführung beauftragt.
Für den Bau standen ihm lediglich zwei Jahre zur Verfügung.

Herausforderung gemeistert

Diese Herausforderung wurde vom städtischen Gartenschauteam mit den engagierten Geschäftsführern Manfred Christ, Werner Zimmermann und Volker Kugel, dem heutigen Chef des blühenden Barocks Ludwigsburg, sowie dem zuständigen Aufsichtsrat der "Landesgartenschau Hockenheim 1991 GmbH", hervorragend gemeistert.

Mit dem Motto "Tauchen Sie ein ins Blütenmeer", mit "Hopsi", dem Maskottchen,

und dem Riesenrad als markantem Zeichen, wurden die insgesamt rund 1,1 Millionen Besucher empfangen.
Ihnen wurde entlang des westlichen Stadtrands auf einem ca. zwei km langen, relativ schmalen Areal, eine völlig neu gestaltete Parkanlage geboten.

An diesen Kernbereich schloss sich die neue Grünanlage des Kraichbachs an, der auf eine Länge von 500 Metern renaturiert wurde.
Ein weiteres Anliegen war, durch Neugestaltungen und Begrünungen von Straßen und Plätzen das periphere Landesgartenschaugelände mit der Innenstadt zu verknüpfen. Des Weiteren haben nicht nur das Neubaustreckenprojekt, der Rathauserweiterungsbau, die Stadthalle und die zahlreichen neu gestalteten Straßen und Plätze die Stadt verändert.



Jahrhundertchance führte zu positiver Stadtentwicklung

Einer Stadt wie Hockenheim, vom Schicksal der Kurpfalz besonders durch den pfälzischen Erbfolgekrieg in Mitleidenschaft gezogen und dadurch ohne nennenswerte historische Bausubstanz aus der Zeit vor 1690, im Kern teilweise noch bäuerlich-dörflich strukturiert, konnte städtebaulich nichts Besseres passieren. Innerhalb relativ kurzer Zeit verursachten die LGS und deren flankierende Maßnahmen der Stadt einen enormen Entwicklungsschub und ein städtebauliches Niveau, das ohne LGS vielleicht erst in zwei oder drei Jahrzehnten, angesichts her heutigen Verhältnisse möglicherweise auch nie in diesem Umfange erreicht worden wäre.
Es war eine einmalige Chance, die von den damaligen Stadtvätern genutzt wurde und die dem Hockenheimer Wohn- und Freizeitwert nun dauerhaft zu Gute kommt.

So lässt sich auch der ungedeckte finanzielle Aufwand von ca. 10 Mio. DM, davon über 2 Mio. für Grunderwerb, natürlich nur im Hinblick auf die neu geschaffenen Daueranlagen zum Wohle der Bevölkerung vertreten.
Zu diesen zählt insbesondere der Gartenschaupark mit seinen vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, von der Seebühne über Spielplätze, Gartenanlagen, das ehemalige Rancogebäude bis hin zur Anlage des Tennisclubs und vieles anderes mehr.



Ökologische Verbesserungen

Der städtebaulichen Dimension ist aber noch die ökologische anzufügen.
Wir wollen in diesem Zusammenhang an zwei Bereiche erinnern, die sich im Vorfeld der Landesgartenschau in einem völlig unbefriedigten Zustand befanden.
Es war zum einen das brachliegende und einem Schuttablageplatz ähnelnde Gelände zwischen Mittelanschluss und Nordanbindung, für das ursprünglich ein Mischgebiet angedacht wurde.
Zum anderen war es die desolate Ufersituation des Kraichbachs entlang des Ebert- und Stiegwiesenparks.

In Verbindung mit der Landesgartenschau und mit Hilfe des Landes war es erst möglich, eine grundlegende, städtebaulich ansprechende und ökologisch bedeutende Begrünung und Renaturierung zu ermöglichen.
Insgesamt wurden im Kernbereich der Landesgartenschau 750 Bäume, 450 Stammbüsche, knapp 9.000 Sträucher sowie 19.500 bodendeckende Gehölze gepflanzt, mehr als in allen Jahren der Stadtgeschichte zuvor.
Die meisten Bäume und Sträucher haben sich bis heute prächtig weiterentwickelt, kommen dem Stadtklima sowie der Fauna entgegen und charakterisieren auch aus städtebaulicher Sicht unseren Gartenschaupark mit seinen heute rund 16 Hektar.

Mit der Renaturierung des Kraichbachufers erreichte man weitere Ziele, wie
  • eine verbesserte Wassergüte und Regenerationsfähigkeit des Gewässers,
  • eine wirksame Biotopvernetzung mit anderen Gewässerabschnitten,
  • eine größere Artenvielfalt,
  • einen verstärkten Hochwasserschutz durch ein erhöhtes Ufer und mehr Stauvolumen durch ein breiteres Bachbett sowie
  • einen gesteigerten Erholungswert für die Bevölkerung.
  • Nicht zu vergessen die mit der Uferrenaturierung verbundene städtebauliche Aufwertung der hässlichen, von renovierungs-bedürftigen Betonwänden aus den 30iger Jahren geprägte Uferzone.


Schlussbemerkungen

Hier sind wir wieder beim Thema Landesgartenschau, das wir in einigen, uns wesentlich erscheinenden Bereichen streifen wollten. Und dies zu würdigen und für die junge Generation zu bewahren war uns ein Anliegen, aber auch das erneute Aufzeigen, was die Landesgartenschau für Hockenheim und dessen Entwicklung bis heute bewirkt und bedeutet.

Zum Schluss gilt unser besonderer Dank allen Mitgliedern und Sponsoren, die uns in den letzten 20 Jahren bei der Verschönerung des Parks tatkräftig unterstützt haben!

Daten und Fakten aus der Festrede von OB a.D. GUSTAV SCHRANK zur Feierstunde am 04.03.2005: 10 Jahre Förderverein Gartenschaupark e.V.


Die ganzen Ausführungen auf unserer Homepage:
www.gartenschaupark.de (nicht für Mobilgeräte optimiert - erhöhte Datenmenge durch Bilder)



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