Mitgliederversammlung 2019
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Aus unserer Mitgliederversammlung
Am Montag dem 29. April fand im Bürgersaal des Rathauses die Mitglieder- versammlung statt.
Nach Feststellung der Regularien, Begrüßung der Anwesenden, im Besonderen aber Volker Kugel und einem Totengedenken für die verstorbenen Mitglieder hielt die Vorsitzende Martha Keller einen ausführlichen Rückblick auf das zurückliegende Jahr. Sie dankte allen Mitgliedern, Spendern und Helfern, durch deren Hilfe das heutige Gartenschaugelände nach wie vor noch nichts von seiner Attraktivität eingebüßt hat, ganz im Gegenteil.
Von der Parkpflegeaktion mit vielen fleißigen Helfern, der Winterverbrennung nach dem Sommertagsumzug, und dem Gartenschauparklauf der Theodor-Heuss- Realschule. Ein Highlight im Park war auch im Jahre 2018 der gut besuchte Gartenmarkt „petite Fleur“. Nach 8 Jahren sollte es aus wirtschaftlichen Gründen der Letzte gewesen sein. Auch am Kinderferienprogramm habe man sich zusammen mit den Imkern und den Zierfischfreunden wieder beteiligt. Martha Keller ging sehr ausführlich auf die Projekte und Neuerungen ein: Auf dem Kinderspielplatz wurden zwei neue Ruhebänke angeschafft und der komplette Fallschutz erneuert. Ebenfalls erneuert wurden die Baumschilder der „Botanischen Exkursion“ und die Schilder mit dem Parkplan, mit nunmehr allen Neuerungen. Im Bibelgarten wurden zwei zerstörte große Bildtafeln ersetzt. Beim Forstpavillon konnten wir dank einer Testaments- spende eine weitere Tisch- und Bankkombination aufstellen. Die Parkanlagen GmbH hat in Kooperation mit dem Jugendgemeinderat den Grillplatz im Bereich des ehemaligen Minigolfplatzes erweitert. Baumpflanzaktionen der Rotarier, der Kolpingsfamilie, des verstorbenen Ehrenbürgers Adolf Stier und der Parkanlagen GmbH waren weitere zu erwähnende Neuerungen. Insgesamt wurden so seit Dezember 2017 bis März 2019 insgesamt 20 Neupflanzungen vorgenommen, gut für die Sauerstoffproduktion in der grünen Lunge Hockenheims.
Traurig machte die Vorsitzende die Bilder der stark beschädigten Landtagslinde und die Zerstörung des „Bienenhotels“. Man kann es einfach nicht fassen, aber anscheinend kann nichts von Dauer sein, so Martha Keller.
Mitte Juni hatte der Förderverein und die Geschäftsführung der Parkanlagen GmbH einen „Vor Ort Termin“ mit dem Architekten Ralph Kunz an der Seebühne, deren Dach in einem maroden Zustand ist und dringend saniert werden muss. Das Gerüst steht, die Arbeiten haben begonnen.



Fazit von Martha Keller: Die Investitionen in den Erhalt des Naherholungsgebietes im Westen unserer Stadt, werden von den Parkbesuchern sehr positiv gesehen und nutzen ihn als blühendes Ausflugsziel. Es zeigt auch, dass sich die Einwohner mit dem Park identifizieren und von allen Generationen gut angenommen wird und der Park für unsere Stadt einen gewissen kulturellen Aspekt hat. Zum Schluss ihrer Ausführungen bedankte sich Martha Keller bei allen Beteiligten und fügte noch Worte von Albrecht Dürer hinzu: „Willst du wissen was Schönheit ist, dann geh hinaus in die Natur dort findest du sie“. Ihr Vortrag wurde mit eindrucksvollen Bildern auf der großen Leinwand von Karl Götzmann wirkungsvoll unterstützt.

Gustel Spengler legte den Mitgliedern einen ausführlichen Kassenbericht vor. Er war geprägt von den Ausgaben für die Projekte, die Martha Keller in ihrem Bericht vorgestellt hatte. Die in den Park investierte Gesamtsumme aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen im Jahr 2018 betrug 23.060 Euro. Er gab einen optimistischen Ausblick in die Zukunft, denn dank großzügiger Spenden von Mitgliedern und Gönnern, sowie einer Erbschaft eines verstorbenen Mitgliedes, sieht sich der Förderverein in der Lage, die Kosten für die Sanierung des Seebühnendaches komplett zu übernehmen, so Gustel Spengler. Ein weiteres Projekt in diesem Jahr ist der Ersatz der großen Schaukel auf dem Kinderspielplatz, dessen Holzteile noch aus der Zeit von 1991 sind.
Kassenprüfer Reinhold Diehm bescheinigte dem Kassier eine einwandfreie Führung der Bücher und die satzungsmäßige Verwendung der Spendengelder. Da zu den Berichten keine Aussprache und Fragen gestellt wurden, empfahl er der Mitgliederversammlung die Entlastung des Vorstandes, die eistimmig erteilt wurde. OB Dieter Gummer dankte seinerseits für geleistete Arbeit in den letzten 25 Jahren und erwähnte die Imker, Zierfischfreunde, Kleingärtner, die Mitarbeiter (Rentnertruppe) und Verantwortlichen der GmbH und des Vereins. Im Besonderen bedankte sich Gummer bei den Mitgliedern und Gönnern für nahezu 500.000 Euro Spenden in 24 Jahren. Er sage das nicht einfach nur so daher, sondern aus voller Überzeugung. Er bescheinigte dem Park eine große Funktionalität mit hohem Erholungs- und Freizeitwert. Zum Schluss seiner Grußworte wünschte er allen und dem Park alles Gute und versprach auch nach seiner Amtszeit dem Verein als Mitglied und dem Gartenschaupark verbunden zu bleiben.

Volker Kugel



Schon 1989 vor fast genau 30 Jahren trat er nach Gärtnerlehre und Studium als diplomierter Gartenbauer seine erste große Stelle zur Vorbereitung der Landesgartenschau in Hockenheim an. „Keine Ahnung darüber, was ihn als Geschäftsführer hier erwarten würde“. Die Arbeit in Hockenheim war aber dann das „Sprungbrett“ für weitere Landesgartenschauen, bis hin zum Direktor des Blühenden Barock in Ludwigsburg und Gartenexperte des SWR mit 386 Fernsehsendungen „Grünzeug“ und mehr als 600 Rundfunksendungen. Rückblickend kann er sagen sein Start in Hockenheim, war ein „Glücksfall für sein Leben“. Der Besuch in Hockenheim sei mit vielen Erinnerungen verbunden und man merkte dies an seinen Ausführungen und der Freude die ihm ins Gesicht geschrieben stand, an. Mit launigen Worten ging es nun an die Gartentipps zum Beispiel die Bekämpfung des Buchsbaumzünslers nach dem Verbot des Bienenschädlichen „Calypso“. Hier kommt jetzt nur noch ein Naturmittel „Dipel Es“ in Frage, das gespritzt und nach spätestens 12 Tagen wiederholt werden muss. Im Juli ist eine weitere zweimalige Behandlung der zweiten Generation der gefräßigen Raupe nötig. Algenkalk nicht spritzen, sondern nur als Bodenverbesserung in der Erde einsetzen.



Für die Buchspilzkrankheit, dem Triebsterben, gibt es leider kein Mittel. Als Ersatzpflanzung empfahl Kugel den Zwergilex (Zwergspindelstrauch) oder den Euonymus „green rocket“ je nach Ph- Wert des Bodens. Die Eibe, für Formen; ist ebenfalls sehr geeignet, da sie jeden Schnitt verträgt. Ein weit verbreiteter Schädling ist der Dickmaulrüssler (in Hockenheim bekannt unter dem Namen „Quattwärm“ fügt Martha Keller hinzu), der bereits im Pflanztopf von Südeuropa mit eingeführt wird, da es ja dort so gut wie keinen Winter gibt. Hier helfen nur rechtzeitig Nematoden (Fadenwürmer), die über eine Bestellkarte aus dem Gartencenter erhältlich sind. Auch für die Rosen gelte es, Wildtriebe beherzt abzuschneiden und auch die Edeltriebe einer radikalen Kur zu unterziehen. „Nur da wo eine Rose gut geschnitten ist, kann sie stark blühen“, so der Fachmann, der organisch-mineralischen Dünger empfiehlt. Zur Bekämpfung von Sternrußtau und Rosenrost sei ein Rosenfungizid nützlich das die Blätter stärkt und rechtzeitig gespritzt werden sollte. „Bloß keine Kombipräparate, die auch gleich noch gegen Insekten wirken“. Für die Pilzbekämpfung kommen Pestizide oder eine selbst hergestellten Spritzbrühe aus Ackerschachtelhalm zum Einsatz. Läuse nicht gleich mit Kanonen bekämpfen. So wenig wie möglich Chemie im Hausgarten einsetzen, zum Beispiel Kaliseife oder „Neem“ Produkte verwenden. Spritzen sollte man in den Abendstunden nach dem Bienenflug und dem Sonnenuntergang. Leider nimmt die Artenvielfalt in der Natur immer mehr ab, dass unter anderem auch mit unserer Lebensweise und dem Umgang mit der Natur geschuldet ist. Hier können wir auch im Hausgarten und dem Balkon für eine Insektenreiche Bepflanzung sorgen. Keine Angst, sie wollen ihnen nicht ihr Steak vom Teller nehmen, die Bienen interessieren sich nur für den Nektar. Laub und Gestrüpp im Garten für Kleinlebewesen und Wildbienen, Steinmauern auch für Brutplätze vorsehen und einfache Pflanzen für die Bienen. Für den Balkonkasten pro Meter 9 bis 10 unterschiedliche Pflanzen vorsehen. Zum Thema Sachbeschädigung ist er sich mit OB Gummer einig: Kein Verständnis für Vandalismus und gewaltsame Zerstörungen. Da dies kein Hockenheimer Phänomen ist, hat auch Kugel trotz kompletter Einzäunung und kostenpflichtigem Eintritt seine Erfahrungen, bis hin zum Polizeieinsatz. Am Ende seines Vortrages überreichte ihm Martha Keller einen Korb mit Hockenheimer Spargel, über den er sichtlich erfreut war. Fazit einer begeisterten Zuhörerin: „Diesem Mann zuzuhören macht Spaß, er kann so richtig lebendig erzählen“.

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